Good to know: Community music

Gemeinsam Musik zu machen ist für viele Menschen, die nicht aus einem kultur- und bildungsaffinen Hintergrund kommen, oftmals eine ganz neue, sinn- und gemeinschaftsstiftende Erfahrung. Aber auch Menschen mit musikalischen Vorerfahrungen können hier ein Betätigungsfeld finden, wo sie sich ohne Leistungsdruck und nur mit Spaß an Musik und Gemeinschaft einbringen
können. Insofern erfüllt Community Music eine wichtige Aufgabe, kulturelle Teilhabe durchmusische Aktivitäten zu ermöglichen und dabei sowohl die Individuen zu  stärken als auch Gemeinschaften zu festigen.

Der Begriff Community Music steht für ein aktives Musizieren in Gruppen, wobei die Musik alsAusdruck dieser Gemeinschaft erarbeitet wird und ihren sozialen Kontext spiegelt. Dermusikalische Prozess und der soziale Prozess stehen gleichwertig nebeneinander. Ein gleichberechtigter Umgang von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Bildung, unterschiedlichen Geschlechts und Einkommens, ob mit oder ohne Behinderung, ob jung oder alt und von unterschiedlicher musikalischer Bildung soll ermöglicht werden. 

Community Music ist darüber hinaus durch die Gleichwertigkeit aller Musikformen und durch Interdisziplinarität gekennzeichnet. Kulturelle und soziale Teilhabe stehen im Mittelpunkt von Community Music. Sie kann auch in Kooperation mit anderen Kunstformen (Malerei, Performances, Theater, Tanz usw.) realisiert werden und Erkenntnisse aus der Musikpädagogik, der Sozialen Arbeit, der Psychologie, der Gruppenpädagogik, den Kulturwissenschaften und der Soziologie einfließen lassen.

Die Gruppe agiert selbstbestimmt und wird gegebenenfalls von Community Musicians unterstützt und begleitet. Die Teilnahme ist freiwillig und es liegt kein curricular festgelegtes Programm fest. Es wir als „Musik für alle“ verstanden. Es wird als gemeinschaftliches Musizieren in einem bottom-up-
Prozess (aus dem Boden stampfen) verstanden. Community Musicians verwenden nicht gern enge Definitionen, eher Merkmale/Leitlinien in ihrem arbeiten, um die Vielfalt und Kreativität der Aktivitäten nicht einzuengen

• Sicherheit (soziale, emotionale, körperliche), bspw. Bewertungsfrei
• Musizieren auf Grundlage von Beziehung und zwischenmenschliche Verbindungen
• Inklusion
• freiwillige Teilnahme der einzelnen Übungen
• Partizipation
• Qualität



Community Musicians gehen darüber hinaus von der Überzeugung aus, dass alle Menschen fähig sind, Musik zu machen, und sie verstehen Musik als ein menschliches Grundrecht bzw. Grundbedürfnis, das wesentlich dazu beiträgt, soziale Gemeinschaften zu bilden und zu festigen.  Sie sollten eine Balance finden zwischen der Notwendigkeit, die Gruppe anzuleiten und
sich ggf. wieder zurückzuziehen, um die Impulse aus der Gruppe nicht zu ersticken.